In der heutigen Blogvorstellung habe ich Andreas zu Gast. Er betreibt seit April 2018 den Blog Generation Finanzen und widmet sich dort Finanzthemen, die für Berufseinsteiger und Young Professionals relevant sind. Ihm geht es insbesondere darum, grundlegendes Finanzwissen zu vermitteln, für die Bedeutung der Altersvorsorge zu sensibilisieren und hierfür geeignete Möglichkeiten der Geldanlage zu beleuchten.
Hallo Andreas! Bitte stell Dich kurz vor. Wer bist Du? Und was machst Du, wenn Du nicht gerade am Bloggen bist?
Aufgewachsen bin ich in Hannover. Dort habe ich nach dem Abitur auch meine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht, also das Bankgeschäft mal von Grund auf gelernt. Nach dem BWL Studium führte mich mein erster Job zu einer Unternehmensberatung nach Hamburg. Mittlerweile bin ich wieder bei einer Bank angestellt. Ich arbeite aber nicht an klassischen Finanzthemen, sondern im Projektmanagement. Nach einigen Jahren in Frankfurt wohne ich nun etwas außerhalb, im schönen Oberursel.
Wenn ich nicht gerade am Arbeiten oder Bloggen bin, lese ich gerne (nicht nur, aber auch Finanzbücher), versuche möglichst regelmäßig Sport zu machen und bin ansonsten sehr fußballbegeistert. Und ich liebe es zu verreisen – egal ob nah oder fern, Berge oder Meer, Städtereise oder Strandurlaub. Es gibt so viele tolle Orte auf dieser Erde, und ich möchte möglichst viele von ihnen kennenlernen.
Wann und wie bist Du auf die Idee gekommen, Deinen Finanzblog zu starten?
Meine Banklehre habe ich nicht gemacht, weil mir nichts Besseres einfiel, wie das ja manchmal der Fall sein soll… Sondern weil ich mich wirklich für Finanzthemen interessiere. Und dieses Interesse blieb auch nach meiner Banklehre bestehen.
Ich habe im Zuge meiner eigenen Finanzplanungen und Anlageaktivitäten nicht nur viele Bücher und Finanzzeitschriften gelesen, sondern bin im Rahmen meiner Internetrecherche natürlich irgendwann auch auf Finanzblogs gestoßen. Und im Laufe der Zeit entstand bei mir dann der Wunsch, meinen eigenen Blog zu starten, um mein Wissen zu teilen und mich zu den Finanzthemen, die mich bewegen, mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Im Frühjahr dieses Jahres, während eines Urlaubs auf Aruba, habe ich dann die Zeit gefunden, das ganze mal konzeptionell zu durchdenken und die ersten Schritte zu planen. Im April 2018 habe ich dann meine ersten Blogbeiträge veröffentlicht.
Und die Hürde „Aufbau einer Internetseite“ habe ich mit Hilfe von WordPress gut nehmen können – hiervor hatte ich tatsächlich ein wenig Respekt.
Wer ist Deine Hauptzielgruppe, und wieso schreibst Du gerade für diese Zielgruppe?
Mit meinem Blog wende ich mich primär an Berufseinsteiger und Young Professionals. Mit dem Start in den Beruf prasseln viele neue Eindrücke und Aufgaben auf einen ein: Der erste Job, oft in einer neuen Stadt mit der ersten „richtigen“ eigenen Wohnung und einem neuen sozialen Umfeld, das man sich aufbauen möchte. Berufliche Weiterentwicklung, für viele die Gründung einer Familie – da ist man erstmal mit vielen Dingen beschäftigt, so dass wichtige Finanzthemen oft liegenbleiben oder Finanzentscheidungen eher beiläufig – und daher häufig zum eigenen Nachteil – getroffen werden.
Das ist aber fatal. Zum einen, weil die falschen Entscheidungen sehr viel Geld in Form von manchmal horrenden Provisionen und Gebühren kosten können. Und zum anderen, weil wertvolle Zeit beim Vermögensaufbau und der Altersvorsorge verschenkt wird – Stichwort „Zinseszinseffekt“.
Leider wird in der Schule oder Universität viel zu wenig Wissen über Finanzthemen vermittelt. Blogs bieten für Interessierte aus meiner Sicht eine hervorragende Möglichkeit, sich wichtiges Finanzwissen anzueignen und über aktuelle Themen zu informieren.
Was verbirgt sich hinter Deinem Blognamen „Generation Finanzen“?
Viele Berufsstarter und Young Professionals – also meine Zielgruppe – dürften zur Generation der sog. „Millennials“ (also der etwa zwischen 1980 und 2000 Geborenen) gehören. Diese Gruppe wird auch als Generation Y bezeichnet.
Diese Generation steht vor besonderen finanziellen Herausforderungen: Aufgrund des demografischen Wandels und politischer Entscheidungen zu Lasten junger Menschen ist später nur noch eine geringe Rente zu erwarten. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank erschwert es, gespartes Geld zu vermehren.
Daher habe ich den Blognamen gewählt: Ich richte mich an diese Generation, die sich besonders intensiv mit ihren Finanzen auseinandersetzen muss.
Und hierbei möchte ich mit meinem Blog – auf Basis meiner eigenen Erfahrungen – unterstützen, das notwendige Finanzwissen aufzubauen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Welche Ziele verfolgst Du mit Deinem Blog?
Da ich mir selbst viele Gedanken zu den in den ersten Berufsjahren relevanten Finanzthemen gemacht und hierbei auch selbst den einen oder anderen Fehler begangen habe, möchte ich mein im Laufe der Jahre aufgebautes Wissen gerne weitergeben.
Ich möchte meine Leser dazu ermutigen und dabei unterstützen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Diese aktiv zu gestalten, um frühzeitig die richtigen Grundsatzentscheidungen zu treffen und dabei teure Fehler zu vermeiden. Wer sich ein bisschen Zeit nimmt wird schnell merken, dass Finanzen gar nicht so trocken sind, wie manch einer meint. Und dass eine vielversprechende Geldanlage gar nicht kompliziert sein muss.
Was sind die wichtigsten Themen, die Berufsstarter und „Young Professionals“ nach Ihrer Ausbildung oder dem Studium aus Deiner Sicht zuerst angehen sollten?
Erstens: Schulden (z.B. Studienkredit oder einen Konsumkredit für die erste Wohnungseinrichtung) abbezahlen und für die Zukunft vermeiden. Zweitens: Existenzielle Risiken absichern (insb. Haftpflicht und Berufsunfähigkeit). Und drittens: Möglichst frühzeitig mit Vermögensaufbau und Altersvorsorge beginnen, um den – über die Jahre und Jahrzehnte gewaltigen – Zinseszinseffekt auszunutzen. Wichtig hierbei ist, teure und unflexible Produkte zu vermeiden und sich nichts vom Bankberater aufschwatzen zu lassen.
Was begeistert Dich am Thema „Finanzen“? Und warum ist Finanzwissen und Finanzbildung aus Deiner Sicht so wichtig?
Ich finde es unglaublich spannend, dass sich an der Börse die Entwicklungen aus vielen unterschiedlichen Bereichen reflektieren und ablesen lassen: Politik, Wirtschaft, gesellschaftliche Entwicklungen und sog. Megatrends – all das beeinflusst die Aktienkurse von Unternehmen und Branchen.
Die Beschäftigung mit Finanzthemen und der Aufbau von Finanzwissen sind aber kein Selbstzweck. Vielmehr geht es doch darum, dass unsere Finanzsituation Einfluss auf unser Leben und die Erreichung unserer Ziele hat. Es geht also um die Fragen: Was sind meine Lebensziele und –träume? Und wie schaffe ich es, diese Träume zu erreichen und zu finanzieren?
Bei diesen wichtigen Entscheidungen sollte man sich meiner Meinung nach nicht in die Abhängigkeit von Finanzberatern begeben, die einem häufig nur ihre überteuerten und unflexiblen Produkte verkaufen wollen und nicht das Interesse ihrer Kunden im Blick haben. Sondern seine Finanzen selbst in die Hand nehmen.
Und wie legst Du Dein Geld an?
Als Notgroschen und Reserve für Unvorhergesehenes habe ich ein Tagesgeldkonto. Hier habe ich auch etwas Liquidität hinterlegt, um bei Rückschlägen an der Börse günstige Einstiegskurse nutzen zu können.
Kern meiner Aktivitäten zur Altersvorsorge sind Sparpläne in ein weltweit diversifiziertes ETF-Portfolio. Bei der Zusammensetzung des Depots und der Auswahl der konkreten ETFs habe ich mich an den Empfehlungen des Börsenexperten Gottfried Heller orientiert, dessen Bücher ich sehr gerne und intensiv gelesen habe – und den ich auch schon persönlich kennenlernen durfte.
Ich verfolge also einen langfristigen „Buy & Hold“ Ansatz. Rückschläge an den Börsen nutze ich zum Nachkaufen.
Weiterhin spendiert mir mein Arbeitgeber Vermögenswirksame Leistungen und eine Betriebsrente, die meine Altersvorsorge ergänzt – hierfür bezahle ich nichts.
Was waren Deine bisherigen Highlights als Finanzblogger?
Mein Treffen mit Gottfried Heller, dem Freund und langjährigen Geschäftspartner von Börsenlegende André Kostolany. Mit ihm durfte ich einen halben Tag gemeinsam in München verbringen. Wir hatten einen äußerst interessanten Austausch über Geldanlage und diverse weitere Themen. Hierüber habe ich auch einen Blogartikel geschrieben.
Und ganz aktuell: Meine Teilnahme am Finanzbarcamp der comdirect am 19.10. – 20.10.2018 in Hamburg. Es war eine tolle Erfahrung, zahlreiche Bloggerkollegen auch mal persönlich kennenzulernen und sich mit diesen auszutauschen. Es gab hier viele interessante Impulse zu Finanzthemen und zum Bloggen, wirklich eine super Veranstaltung und ein spannender Austausch.
Andreas, vielen Dank für die Blogvorstellung und das interessante Gespräch. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen weiteren Blogaktivitäten.
Götz, vielen Dank für das Interview und die Möglichkeit, meinen Blog hier vorzustellen.
Hey,
bin durch Zufall hier gelandet und direkt kleben geblieben. Den Artikel habe ich verschlungen. Definitiv eine super Struktur und richtig guter Input.
Es ist zweifelsohne der Fall, dass der Umgang mit Finanzen unser ganzes Leben in gewisser Weise prägt. Das Erreichen von Zielen und Wünschen ist damit auf jeden Fall gekoppelt.
Eine ordentliche Geldstruktur ist für jeden erlernbar und auch umsetzbar, auch wenn das manche nicht gerne hören oder wahr haben wollen.
Auch ich verfolge den Ansatz buy and hold. Nur nutze ich generell Sparpläne. Jeder Sparplan beinhaltet 25 Euro und wird einmal eingerichtet und soll, natürlich im besten Fall, mein Leben lang laufen. Investiert wird nur in riesige Dividendenaristokraten. Auf diese Weise baue ich mir einen hübschen Strauß lauter bunter Einnahmequellen.
Alles in Allem ein sehr gelungerner, und vor allem ausführlicher, Artikel. Vielen Dank für die Zeilen.
Liebe Grüße
Boris
Hallo Andreas, das ist wirklich eine coole Seite und ein tolles Ziel!
Ich verfolge auch mehr die Buy&Hold Strategie, wobei ich mich bei manchen 100% Gewinnen frage ob ich nicht die Hälft wieder raus ziehe um neu zu investieren.
Ein sehr wichtiges Thema beim Vermögensaufbau finde ich das Thema Finanzplan und zwar einen richtigen Finanzplan erstellen, mit dem man jeden Monat mehr Geld auf dem Konto hat.
Richtig Sparen und damit richtig Anlegen ist eine solide Basis für Vermögensaufbau
TOP
Liebe Grüße
Benjamin