Karneval der Finanzen – Blogvorstellung Finanznarr.de

Finanznarr

Update: Der hier vorgestellte Blog existiert leider nicht mehr.

Meinen heutigen Gast muss man eigentlich fast gar nicht mehr vorstellen. Zwar geistert die Narrenkappe seines Blogs erst seit wenigen Monaten durch’s Netz – trotzdem hat sich Betreiber und “Finanznarr” Daniel bereits innerhalb kurzer Zeit einen Namen in der Szene gemacht. Im Interview spreche ich mit ihm darüber, wie er zum “Finanznarr” wurde, wie er selbst sein Geld anlegt und welches Ziel er mit seinem Blog verfolgt.

Hallo Daniel. Bitte stell dich erstmal kurz vor.

Mein Name ist Daniel Wagner, ich bin 34 Jahre jung, seit kurzem verheiratet und lebe mit meiner Familie in der Nähe von München.

Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann habe ich mein Abitur nachgemacht und im Anschluss Wirtschaftsinformatik studiert. Danach begann ich im IT-Bereich eines MDAX-Konzerns als IT-Projektmanager und Systementwickler zu arbeiten und bin dort bis heute geblieben.

Als gelernter Bankkaufmann bist du nach der Ausbildung also in die IT-Welt gewechselt.
Wie kam es dazu und warum bist du dann doch wieder beim Thema Finanzen gelandet?

In meiner Ausbildung habe ich viele interessante Einblicke in das Bankwesen erhalten und gelernt, dass man als Bankkaufmann eigentlich kein Berater, sondern ein klassischer Verkäufer ist. Ein Kunde fliegt in den Urlaub? Schnell noch eine Reisekrankenversicherung an den Mann bringen. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass diese Arbeitsweise nicht zu mir passt. Der Job an sich hat Spaß gemacht und ich konnte viel über finanzielle und wirtschaftliche Themen lernen.

Nichtsdestotrotz habe ich mich umgeschaut und überlegt, wie der nächste Schritt in meinem Leben aussehen könnte. Schnell war klar, dass ich aufgrund meines Faibles für IT-Themen irgendwie in diese Richtung gehen möchte. Eine Ausbildung hatte ich bereits abgeschlossen und eine weitere stand nicht zur Debatte. Also entschied ich mich für ein Studium der Wirtschaftsinformatik und konnte auf diese Weise meine Vorliebe für den IT-Bereich mit meiner bisherigen Ausbildung vereinen.

Aufgrund meiner Ausbildung und bisherigen Erfahrungen war mir bewusst, dass ich mein Geld nie einem Berater anvertrauen werde, sondern hier selbst aktiv werden muss. So bin ich bis heute Herr mein eigener Finanzen und Geldanlagen.

Du bist also überzeugter “Finanznarr” und betreibst seit Mai einen gleichnamigen Blog.
Wann hattest du Idee dazu, was war deine Motivation dahinter und wie lange hat die Umsetzung gedauert?

Anfang des Jahres hatte ich ein Gespräch mit einem guten Bekannten über Geldanlagen. Er hatte keine Ahnung von der Börse und auch nie die Muse, sich damit zu beschäftigen. Ich ermutigte ihn, sich dem Thema ganz entspannt zu nähern und gab ihm Buchtipps und klärte ihn über ETFs auf. Ich hatte das Gefühl seinen Ehrgeiz geweckt zu haben und ein paar Wochen später war er stolzer Besitzer von zwei ETF-Sparplänen. Auch er hat mir noch mal bestätigt, dass alles halb so wild war wenn man sich erst einmal eingelesen hat, es tatsächlich kein Hexenwerk ist.

Neben diesem kleinen Erfolg, fielen weitere Gespräche in meinem privaten Umfeld eher nüchtern aus. Immer wieder hörte ich Sprüche wie „Ist doch alles viel zu kompliziert“ und so weiter. Es überraschte mich, dass sich so wenig Menschen mit ihren privaten Finanzen auseinandersetzen (möchten). Bietet sich jedoch die Chance einen 5 Cent günstigeren Joghurt im Kühlregal zu erhaschen, sind sie Feuer und Flamme. Das Ziel meines Blogs ist es nun, mehr Menschen zu motivieren, sich um ihre eigenen Finanzen zu kümmern und finanzielle Bildung anzueignen.

Weiterhin wollte ich mein eigenes Wissen über Finanzen und Geldanlagen vertiefen und meine bisherigen Erfahrungen teilen sowie anderen helfen, Fehler zu vermeiden. Ein Blog über Finanzen und Geldanlage war damit das Mittel der Wahl.

Und so kaufte ich mir zunächst passende Fachliteratur und las mich in diversen Blogs ein. Gegen Ende Februar startete ich mit der Konzeption und technischen Einrichtung der WordPressumgebung. Ich habe mir ein Logo designen lassen, ein professionelles WordPress-Template gekauft und mir die notwendigen WordPress-Grundlagen mittels Videotrainings selbst beigebracht. In Summe hat das Ganze ungefähr drei Monate gedauert um alles sauber einzurichten und inhaltlich in ein Konzept zu gießen. Ende Mai diesen Jahres bin ich schließlich online gegangen.

Seit wann und wie legst du selbst dein Geld an?

Meine ersten Gehversuche an der Börse habe ich im zweiten Lehrjahr (2002) meiner Bankausbildung gemacht. Ich stellte mir die Frage, wo ich die Top-Aktien-Tipps herbekomme um damit das schnelle Geld zu machen. Die Antwort war schnell klar: Die Schreiberlinge aus den Börsenhochglanzmagazinen müssen doch wissen was sie tun. Also folgte ich blind den Empfehlungen und kaufte mit dem Geld, das mir zur Verfügung stand, ein. Was soll da noch schief gehen?

Jeden Tag habe ich gespannt auf die Börsenkurse geschaut und gehofft, dass ich morgen endlich reich bin und direkt mit 20 in Rente gehen kann. Schnell wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Kurse schwankten hin und her und das große Geld blieb natürlich aus. Nach einigen Monaten verkaufte ich die Aktien wieder und kam aus der Sache mit einem kleinen Minus raus. Ich war ein Narr und bin, zumindest dem Namen nach, heute immer noch einer.

Damals war ich aufgrund des fehlenden Erfolgs extrem gefrustet und hatte mir in dieser kurzen Zeit deutlich mehr erhofft. Und genau das war das Problem. Vermögensaufbau funktioniert nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langfristiger Prozess.

Investieren ist kein Sprint, sondern ein Marathon

Heute habe ich diesen Prozess verinnerlicht und lege mein Geld langfristig an. Dies erfolgt automatisiert über diverse Sparpläne. Der Großteil geht in diverse ETF-Portfolios für meinen Vermögensaufbau und die private Altersvorsorge.

Zusätzlich halte ich noch diverse Einzelwerte, bei welchen ich persönlich großes Potential sehe, wie beispielsweise Wirecard, Google, Amazon, Facebook, Zalando und Berkshire Hathaway. Ergänzend besitze ich verschiedene Dividendenwerte wie Allianz, Freenet oder Shell.

Zu guter Letzt investiere ich seit ein paar Monaten in P2P-Kredite bei verschiedenen Plattformen. Diesen Bereich werde ich in den nächsten Monaten weiter ausbauen.

Und was ist dein persönliches Ziel, welches du mit der Geldanlage verfolgst?

Der Großteil meines Portfolios geht in die private Altersvorsorge. Aus diesem Grund sind mehrere Verträge genau auf dieses Ziel ausgerichtet. Ich will selbst bestimmen können, wie lange ich und meine Frau aktiv am Berufsleben teilnehmen und wann wir beginnen, unseren Lebensabend zu genießen.

Zusätzlich will ich mir ein festes passives Einkommen in Form von Dividenden und Zinserträgen aufbauen, um mir damit zusätzliche freie Zeit für andere Projekte „erkaufen“ zu können.

Geht es auf deinem Blog ausschließlich um das Thema Geldanlage?

Die Strategie, welche ich meinen Lesern vermitteln will, beruht auf drei Bausteinen: Geld verdienen, Geld behalten und Geld vermehren. Den Fokus meines Blogs lege ich auf die letzten beiden Bereiche und somit auf Sparen, Geldanlage und Vermögensaufbau. Zusätzlich schreibe ich auch über Randthemen, die im weitesten Sinne damit zu tun haben.

Wie hat sich dein Blog bisher entwickelt und worauf dürfen sich deine Leser zukünftig freuen?

Ich persönlich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden. Bereits im ersten Monat habe ich 500 eindeutige Besucher gehabt mit einer durchschnittlichen Verweildauer von etwas mehr als zwei Minuten. Daraus schließe ich, dass meine Artikel auch gelesen werden.

Inhaltlich bin ich mit dem Ziel gestartet, meine Leser zu ermutigen, sich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen und sich selbst finanzielles Wissen anzueignen. Dieses Ziel werde ich auch beibehalten, jedoch künftig um eine Nuance verfeinern.

Ich habe vor kurzem geheiratet und Nachwuchs hat sich auch für Ende des Jahres angekündigt. Das bedeutet für mich, meine Zeit wird etwas knapper und ich muss bei bestimmten Aspekten effektiver werden. In Hinsicht auf das Thema Geldanlage bedeutet das für mich, mit so wenig Zeit wie möglich, so viel wie möglich zu erreichen. Die zugehörigen Strategien werde ich künftig auf meinem Blog vorstellen und meinen Lesern Mittel und Wege an die Hand geben, wie sie mit wenigen Handgriffen dauerhaft ihre Geldanlagen im Griff haben und auch entsprechende Renditen erzielen.

Weiterhin bin ich überzeugt, dass niemand etwas glaubhaft vermitteln kann, wenn derjenige nicht selbst tut, was er predigt. Aus diesem Grund werde ich regelmäßig über meine finanziellen Fortschritte berichten und zugehörige Strategien offenlegen. Das liefert meinen Lesern weiteren Mehrwert, hilft die verfassten Artikel noch besser zu verstehen und zeigt, dass die beschriebenen Strategien definitiv funktionieren.

Daniel, vielen Dank für die persönlichen Einblicke und die Vorstellung deines Blogs. Ich bin mir sicher, dass wir zukünftig noch viel Interessantes von dir hören und lesen werden. Viel Erfolg!

Götz, ich danke dir für das Interview und die Möglichkeit meinen Blog vorstellen zu können.

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